Trachten

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Frauentracht

Trachten gibt es in der Schweiz seit rund 250 Jahren. Zwischenzeitlich gingen sie im Zuge der Industrialisierung verloren. Bis 1925 der Heimatschutz den Auftrag gab, eine neue Ausserrhoder Frauentracht zu entwerfen.

Die Ausserrhoder Tracht ist einfach und schlicht gehalten. Die Innerrhoder Tracht ist hingegen mit viel Schmuck und Stickereien versehen. Kunstvoll präsentieren sich die Appenzeller Trachten.

Eine «Spitzli-Stickerei» in der Grösse eines 2-Franken-Stücks am weissen Kragen der Frauentracht entsteht in sieben Stunden Handarbeit. Der Preis hängt davon ab, wie viel Stoff und wie viele Broschen benötigt erden. Für eine «Sonntagstracht» ist mit Kosten von 4'000 Franken und für eine «Werktagstracht» von 1'200 Franken zu rechnen.

Herrentracht und Sennentracht

Mit brauner Hose, roter Tuchweste, einem mit Blumen und Bändern verziertem, schwarzen Hut, beschlagenen Hosenträgern, weissen Kniesocken und Sennenschmuck zeigen sich die Männer bei der Alpfahrt. Der Vorsenn trägt die gelben Hosen der Sennentracht und fällt damit besonders auf.

Die Kniehosen des sogenannten «Gäälhöslers» werden meist aus Hirschleder hergestellt. Sie haben keinen Hosenschlitz, sondern einen viereckigen Latz (Hosenladen), der mit vier Knöpfen am Bund verschlossen wird. Das Leder wird nicht etwa chemisch gefärbt, sondern die gelbe Farbe mit einem Schwamm aufgetragen. Das geschieht in zwei bis drei Schichten, dazwischen wird die Hose für einen Tag zum Trocknen aufgehängt. Die Farbe wird speziell für das «Gäälen» der Sennenhosen produziert, man kann sie sonst nicht kaufen. Ob wie früher zum Binden der Farbe Eigelb verwendet wird? Und Kaffeerahm, wenn es ums Verdünnen der Farbe geht? Das bleibt geheim.